1. Männer kassieren schmerzhafte Niederlage gegen Dinslaken

Einen rabenschwarzen Tag erwischte unsere 1. Männermannschaft in ihrem Heimspiel gegen den MTV Dinslaken am vergangenen Samstag, den 2.11. Dabei fand der ATV zu Beginn schnell ins Match und führte durch schnelle Gegenstösse und sicher abgeschlossene Kombinationen nach 10 Minuten mit 5:3 Treffern. Von da an lief jedoch im Team von Achim Schürmann nur noch wenig zusammen. Unkonzentriert vorgetragene Angriffe und das Auslassen bester Torchancen ließen die Dinslakener Tor um Tor davonziehen, und zur Halbzeit lagen die Aldekerk bereits mit 13:18 Toren hinten. In Halbzeit 2 wurde es nur anfangs kurz besser; der ATV kassierte Gegentor um Gegentor und lief so 30 Minuten lang dem Halbzeitrückstand hinterher. Am Ende spiegelten die enttäuschten Gesichter der Aldekerker die deutliche 27:34 Niederlage auf der Anzeigentafel wider.

Schiris drücken dem Spiel den Stempel auf

In der Handball-Oberliga verliert der TV Aldekerk zu Hause mit 27:34 (13:18) gegen den MTV Dinslaken.
VON REINHARD PÖSEL

ALDEKERK Zahlreich waren die Zuschauer am Samstagabend zum Niederrhein-Derby zwischen dem TV Aldekerk und MTV Dinslaken in die Vogteihalle gekommen. Die Erwartungshaltung schien bei ihnen groß zu sein, sofern sie Sympathien für die heimischen Grün-Weißen hegten. Und weil sie bereit waren, auch einiges dafür zu geben, klatschten sie auch gleich in den ersten Minuten des Spiels die Angriffsaktionen ihrer Mannschaft rhythmisch an. Die Lust auf Handball war förmlich zu spüren.

Doch so sehr sich das Publikum auch bemühte, die Aldekerker Handballer fanden kaum Mittel, das durch ansehnliche Aktionen auf der Platte zu erwidern. Das lag zu allererst an ihnen selbst, was ATV-Trainer Achim Schürmann nicht anders sah. Aber zu einem nicht geringen Teil auch an dem Schiedsrichtergespann Atucuranoglu/Kandemir, das bereits in den Anfangsminuten eine sehr eigene Sicht der Handballregeln offenbarte. Was zunächst noch heiteres Erstaunen auslöste, schaukelte sich im Verlauf der Partie immer weiter nach oben.

Besonders schlimm und seitens des Verbandes wohl kaum hinnehmbar war die Selbstgefälligkeit, mit der sich die Männer an der Pfeife in ihren immer kurioser werdenden Entscheidungen gegen die Aldekerker Mannschaft gefielen. Bisweilen hatte es den Anschein, als fühlten sie sich in der Rolle der Buhmänner wohl und provozierten, wie versichert wurde, in der Endphase des Spiels sogar noch die Offiziellen auf der Aldekerker Bank. „Ich bin während meiner Laufbahn weit herumgekommen, aber so etwas habe ich niemals zuvor erlebt“, sagt Schürmann. „Die Schiedsrichter haben es leider besser als meine Mannschaft verstanden, dem Spiel ihren Stempel aufzudrücken.“

Im Blick hatte der ehemalige Nationalspieler die zahlreichen Fehlentscheidungen gegen sein Team, mehr aber noch die Aussagen der Schiedsrichter während des Spiels gegenüber den Offiziellen. Schürmann: „Der Wortlaut gehört nicht in die Zeitung, aber seitens des Vereins überlegen wir, dem Verband eine Stellungnahme der Vorfälle zukommen zu lassen.“ Der Sport rückte deshalb viel zu schnell in den Hintergrund. Was bedauerlich war, weil sich die Dinslakener nach einigen Jahren zum ersten Mal wieder mit einer Mannschaft präsentierten, die einen spielerisch und taktisch guten Handball demonstrierte. Es wäre interessant gewesen, wie sich die Aldekerker ohne die offenkundige Benachteiligung durch die Schiedsrichter und eine damit einhergehende Verunsicherung aus der Affäre gezogen hätten.

So aber lief der ATV ab der 16. Spielminute - häufig in Unterzahl - einem über weite Strecken des Spiels deutlichen Rückstand hinterher. Er kam beim Stand von 18:20 (39.) noch einmal bis auf zwei Tore heran. Dann aber fiel aus einer Fehlentscheidung heraus der 21. Dinslakener Treffer. Kurz darauf erhielt der Aldekerker Fabian Schneider eine Zeitstrafe, weil er um ein Wischen gebeten hatte. Dinslaken zog innerhalb von fünf Minuten wieder auf fünf Tore weg und stellte damit die Signale endgültig auf Sieg.

TV Aldekerk: Thommessen, Lindenau - Schneider (6/2), Kleinelützum (6), Liedtke (4), Dickel (3), Wefers (3), Greven (2), Pietralla (1), Kempmann (1), Jentjens (1), Küsters, Nacken, Mumme.

Publikation          Rheinische Post Verlagsgesellschaft mbH
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Erscheinungstag  Montag, den 04. November 2013
Seite                  21